Common Enneagram Mistypings
Vollständiges Handbuch

Falsche Enneagram Typisierung

Was Du lernen wirst
Auf diesem Teil unserer Seite bist du richtig, wenn du dir nicht ganz sicher bist, welcher Enneagramm-Typ du bist – oder wenn du noch dabei bist, deinen Typ herauszufinden. Vielleicht schwankst du zwischen zwei Typen. Vielleicht hast du bereits etwas über Flügel gelernt und bist dir nicht sicher, ob einer deiner Flügel nicht doch dein Haupttyp sein könnte. Vielleicht hast du auch einfach ein Testergebnis erhalten, in dem mehrere Typen ähnlich hoch gepunktet haben. Dafür ist dieser Bereich da. Wir empfehlen dir, zuerst diese Übersichtsseite zu lesen. Wenn du möchtest, kannst du aber natürlich auch direkt zu den möglichen Verwechslungen deines Typs springen. Klicke dazu einfach auf den Button.
Wähle einen Typen um mögliche Verwechslungen zu sehen

Warum sind Verwechslungen wichtig?

Deinen eigenen oder andere Typen zu verwechseln ist nicht so ungewöhnlich, wie du vielleicht denkst. Das Enneagramm versucht eben, nicht nur dein Verhalten zu analysieren. Deshalb ist eine Interpretation deines Handelns nicht unbedingt dasselbe wie der Grund, warum du so handelst. Es verwundert daher nicht, dass ziemlich viele Menschen beim falschen Typ rauskommen – manchmal sogar über Jahre hinweg.

Das ist natürlich nicht ideal. Schließlich ist das Hauptziel des Enneagramms, dir zu echter Selbsterkenntnis zu verhelfen. Wenn du dich falsch eingeordnet hast, wird das schwer. Lies weiter, um mehr Hintergrundinformationen über Verwechslungen zu erfahren – wie sie passieren und warum.

Wir haben auch einen kleinen Leitfaden (auf Englisch) geschrieben, der dir hilft, sicherzustellen, dass du deinen richtigen Enneagramm-Typ gefunden hast. Du findest ihn hier.

Sieben Gründe, warum Verwechslungen passieren & was du dagegen tun kannst

 

1. Das Enneagramm ist nicht so simpel, wie es scheint

Menschen sind komplex. Während die Grundlagen des Enneagramms leicht zu erlernen sind, lässt es gleichzeitig Raum für die Vielschichtigkeit der menschlichen Psyche. Das macht die Dinge komplizierter, als es scheint. Daher ist es immer eine gute Idee, erst ein gründliches Verständnis davon zu erlangen, wie das Enneagramm funktioniert – nicht nur in Bezug auf Verwechslungen, sondern generell. Keine Angst, wir haben alles, was du dazu brauchst. Erfahre hier mehr darüber (Artikel ist auf Englisch).

2. Du weißt noch nicht so viel über die 9 Typen

Für Einsteiger ins Enneagramm ist der erste Grund für eine Verwechslung für gewöhnlich ein unzureichendes Verständnis der Unterschiede zwischen den neun Typen. Es gibt Typen, die man leicht verwechselt, wenn man noch nicht genug Menschen dieses Typs im echten Leben begegnet ist. Je mehr du mit dem Enneagramm arbeitest und siehst, wie verschiedene Typen im Alltag aussehen, desto leichter wirst du sie auseinanderhalten können. Du kannst hier mehr über die neun Typen erfahren.

3. Du schaust nicht auf das Warum

Wenn du dir nur das Verhalten eines Typs anschaust, ohne die tiefere Motivation dahinter zu sehen, verwechselst du schnell mal einen Typen mit einem anderen. Verschiedene Typen können in vielen Situationen ähnlich handeln, aber der Grund dafür wird sehr unterschiedlich sein. Das solltest du immer im Hinterkopf behalten, sowohl bei deinem eigenen Typen, aber besonders, wenn du andere einzuordnen versuchst. Wir behandeln das in den einzelnen Verwechslungen für jeden Typen. Schau dort also gerne nach, wenn du dir nicht sicher bist.

4. Du hast dich in eine Schublade stecken lassen

Was einen Enneagramtypen ausmacht, wird leider oft sehr stark runtergekocht und vereinfacht. Zum Beispiel liest man oft, dass Vierer besonders kreativ sind – dadurch denken viele: Hey, ich bin kreativ, dann muss ich wohl eine Vier sein! Dabei können alle Typen kreativ sein. Vierer suchen nur häufig nach besonders ausgefallenen Wegen, um sich verständlich zu machen. Es gibt auch dass Klischee, dass Zweier gut mit Menschen umgehen können. Wenn du also ein Menschenfreund bist, bist du bestimmt auch eine Zwei! Aber während solche Eigenschaften sicherlich auf diese Typen zutreffen, machen sie nur einen Bruchteil dessen aus, was einen Typen ausmacht. Sie vermitteln einen sehr falschen Eindruck. Bleibe also nicht bei Zusammenfassungen stehen, sondern stelle sicher, dass du wirklich verstehst, was hinter jedem Typ steckt. Schau dir dazu unsere kostenlosen Typenbeschreibungen an.

5. Du hast nicht alle Faktoren berücksichtigt

Enneagramm-Typen sind nicht eindimensional oder statisch – genauso wenig wie Menschen. Dein Typ wird stark von deinem Flügel, deinem Reifegrad und deinem aktuellen Gemütszustand beeinflusst. Jeder Typ kann unter unterschiedliche Verhaltensweisen annehmen, wenn er besonders gestresst oder entspannt ist. Menschen, die sehr reif in ihrem Typ sind, können außerdem auf Muster anderer Typen zugreifen, da sie nicht mehr auf ihren eigenen Typen fixiert sind. Besonders bei der Einordnung anderer musst du diese Dinge berücksichtigen. Du findest bei uns zum Glück alles, was du über Flügel, Reifegrade und Stress- und Entspannungsverhalten wissen musst.

6. Du kennst den Unterschied zwischen gesunden und ungesunden Typen nicht

Keine Person zeigt zu jedem Zeitpunkt jede Eigenschaft ihres Typs. Sehr reife Personen zeigen z.B. nicht die ungesündesten Ausformungen ihres Typs, genauso wie sehr ungesunde Personen nicht die gesündesten Aspekte ihres Typs zeigen – niemand kann gleichzeitig stabil und neurotisch sein. Du könntest daher bedeutende Aspekte eines Typs in der Persönlichkeit einer Person nicht erkennen, weil sie entweder noch nicht in sie hineingewachsen oder bereits darüber hinausgewachsen sind. Lerne mehr über Gesundheitsstufen und Reifegrade in unseren Typenbeschreibungen.

7. Dir gefällt einfach nicht, was du siehst

Zu guter Letzt ordnen sich viele Menschen einfach deshalb falsch ein, weil ihnen irgendjemand anderes gesagt hat, welcher Typ sie sind. Eine Außenmeinung kann zwar hilfreich sein, aber du solltest dich niemals darauf verlassen. Andere einzuordnen ist kein Hexenwerk, aber auch nicht ganz so einfach. Warum? Weil du andere fast nie so gut kennst wie du denkst. Du arbeitest mit unvollständigen Informationen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, aus deiner Beobachtung einen falschen Typen abzuleiten. Deshalb wird das Enneagramm so häufig für Klischees missbraucht. Den wirklich richtigen Typ einer anderen Person herauszufinden, ist eine Fähigkeit, die mit Sorgfalt und Demut erlernt werden muss. Aber keine Angst, jeder kann das lernen. Wir sprechen ausführlich darüber in unserem Artikel, wie du das Enneagramm (nicht) verwenden solltest (Artikel auf Englisch).

 

Die drei Typen, die am häufigsten verwechselt werden

Auch wenn alle Typen des Enneagramm potenziell miteinander verwechselt werden können, gibt es drei Typen, bei denen das besonders oft passiert. Deshalb bekommen sie hier ihren eigenen Absatz:

Typ 3

Dreier investieren viel Energie in ihr Image, das sie in einem bestimmten Bereich – meist in ihrer Karriere – anpassungsfähig und beliebt macht. Abhängig von dem Bild, das sie wählen, können sie oft wie andere Typen erscheinen – einfach weil das die Person ist, die sie gerne wären, auch wenn sie es nicht wirklich sind. Dreier, die als Künstler angesehen werden wollen, könnten als Typ Vier testen. Wenn sie besonders intellektuell sein wollen, als Typ Fünf; als Unternehmenschef tun viele so, als wären sie Achter, als moralische Führer so, als wären sie Einser. Wenn das auf dich zutreffen sollte, ist die hilfreichste (aber auch schwierigste) Frage, die du dir stellen kannst: „Bin das wirklich ich, oder ist das nur, wer ich gerne wäre?“

Typ 6

Sechser identifizieren sich oft sehr stark mit den Werten und Motivationen der Menschen, die sie als ihre Autoritätspersonen ansehen – selbst wenn deren Überzeugungen nicht wirklich ihre eigenen sind. Da diese Werte aus verschiedenen Quellen stammen können, haben Sechser oft Testergebnisse, die überall und nirgendwo zu liegen scheinen. Unbeabsichtigt beantworten viele Sechser die Testfragen nicht auf der Grundlage ihrer eigenen Werte, denn genau das ist für sie schwierig: Ihren eigenen Meinungen und Wertvorstellungen zu vertrauen. Wenn du das Gefühl hast, dich in vielen verschiedenen Typen gleichzeitig wiederzufinden, frage dich: „Wessen Stimme gibt die Antworten auf diesen Test? Ist es wirklich meine eigene, oder ist es die Stimme von jemandem, dem ich viel Vertrauen schenke?“

Typ 9

Typ Neun ist ohne Zweifel der Typ, der sich am häufigsten selbst falsch einordnet. Das hängt mit der Natur von Neunern zusammen: Typ Neun kann von allen Typen am besten die Sichtweisen anderer annehmen. Das Ergebnis ist ein sehr unklar definiertes Selbstbild. Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Am häufigsten nehmen Neuner irrtümlich den Typ ihres Partners an, weil sie sich so stark mit ihnen identifizieren. Eine andere Ursache ist kulturell: Viele weibliche Neuner denken, sie seien Zweier, weil es immer noch ein irreführendes Stereotyp in unserer Kultur gibt, das Weiblichkeit mit der helfenden, selbstvernachlässigenden Natur der Zwei verbindet. Männliche Neuner hingegen denken oft, sie seien Fünfer, weil sie ihr eigenes unaufdringliches Denken mit der Denkweise des Fünfers verwechseln. Wenn du dich so wie manche Sechser in jedem Typen wiederzufinden scheinst, frage dich: „Was ist mein ureigenste Perspektive?“ Wenn die Antwort vage und undefiniert erscheint, schau dir die Beschreibung von Typ Neun an und sieh, ob du dich darin wiederfindest.

Entdecke häufige Verwechslungen deines Typen

Lies eine Beschreibung jeder potenziellen Verwechslung mit deinem Typen. Lerne, wie du die 9 Enneagramm-Typen auseinanderhalten kannst. Suche dir deinen Typen aus, indem du auf den Button unten klickst.
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  1. Chestnut, Beatrice (2013). The Complete Enneagram: 27 Paths to Greater Self-Knowledge.
  2. Daniels, David (2000). The Essential Enneagram.
  3. Riso, Don Richard; Hudson, Russ (1999). Wisdom of the Enneagram.
  4. Riso, Don Richard; Hudson, Russ (2000). Understanding the Enneagram; the practical guide to personality types.

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