Damit dir das Enneagramm die tieferen Beweggründe hinter deinem Verhalten aufzeigen und helfen kann, in deiner Selbstwahrnehmung zu wachsen, musst du dir überhaupt erst einmal sicher sein, welcher Typ du bist. Verwechslungen können schonmal passieren. Diese Seite ist daher speziell dafür gedacht, Einsern zu zeigen, ob sie sich möglicherweise selbst falsch eingeordnet haben.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie und warum Verwechslungen überhaupt passieren, kannst du das hier tun.
Wie bei allen Typen, die im Enneagramm nebeneinander liegen, geht es bei Einsern und Zweiern nicht so sehr um eine Verwechslung, als um die Frage, welcher Typ der Haupttyp und welcher ein Flügel ist. Da wir an anderer Stelle ausführlicher über Flügel sprechen, geht es hier nur den Hauptunterschied zwischen den beiden Typen.
Die Bereiche, in denen sich die Persönlichkeiten von Einsen und Zweien überschneiden, sind ihr bewusster Drang, hilfreich zu sein. Die Motivation hinter diesen Antrieben ist jedoch grundlegend unterschiedlich. Einsen sind prinzipienbasiert. Ihr Wunsch, hilfreich zu sein, kommt aus ihrem Bedürfnis, das Richtige zu tun. Zweier hingegen sind viel persönlicher. Sie sehen die Hilfe, die sie anbieten, als Basis zur Beziehungsbildung. Deshalb sind sie viel schneller darin, enge Verbindungen zu knüpfen als Einsen, die ihre Autonomie viel mehr schätzen. Das sieht man auch an ihren Ausdrucksweisen: Einsen halten ihre positiven Gefühle viel besser zurück als ihre kritischen, während es bei Zweien genau umgekehrt ist: Sie drücken ihre positiven Gefühle schnell aus, sind aber viel langsamer darin, ihren Ärger und ihre Frustration zu zeigen.
Einsen und Dreier sind Paradebeispiele dafür, warum das Betrachten des Verhaltens allein selten Aufschluss über den wahren Typ eines Menschen gibt. Von außen betrachtet können sich diese beiden Typen erstaunlich ähnlich sehen: Beide sind in der Regel hoch effizient, gut organisiert, aufgabenorientiert und scheinen immer das Beste zu geben. Wenn du sie als Kollegen hast, könntest du die beiden leicht miteinander verwechseln.
Schauen wir uns deshalb ihre zugrundeliegenden Motivationen an. Einsen sind Idealisten. Ihre Effizienz kommt aus dem Bedürfnis, Dinge richtig zu machen. Sie wollen ein Ziel erreichen, weil das der Standard ist, der erreicht werden muss. Dreier sind das Gegenteil von Idealisten – sie sind Pragmatiker. Ihnen geht es weniger um Standards und mehr darum, die Arbeit auf eine Weise zu erledigen, die gut aussieht und sie dabei idealerweise glänzend aussehen lässt. Deshalb sind sie flexibler als Einsen, die es mehr mögen, an etablierten, “richtigen” Verfahren festzuhalten.
Ein weiterer Weg, Einsen von Dreien zu unterscheiden, ist die Art und Weise, wie sie ihre negativen Gefühle zeigen. Einsen versuchen, ihren Ärger oder ihre Enttäuschung zu unterdrücken, aber sie sind nicht besonders gut darin. Du wirst ziemlich schnell bemerken, wenn eine Eins verärgert ist. Dreier sind viel besser darin, ihre Gefühle zu verbergen, da es ihnen wichtiger ist, produktiv und sympathisch zu bleiben. Sie spielen einfach die Emotion, die die Situation erfordert, anstatt zu zeigen, was sie wirklich fühlen. Für Einsen ist diese Art der Verstellung unmöglich.
Der dritte Weg, die beiden auseinanderzuhalten, geht noch schneller: Einsen streben nach Perfektion aus einem tiefen Gefühl des Ärgers darüber, unvollkommen zu sein. Dreier streben nach Perfektion aus dem Bedürfnis heraus, in den Augen anderer als erfolgreich dazustehen.
Auf den ersten Blick scheint es ziemlich unwahrscheinlich, die strengen, prinzipientreuen Eins mit der emotionalen, dramatischen Vier zu verwechseln. Beide Typen sind allerdings durch eine Linie im Enneagramm miteinander verbunden, die sie in bestimmten Situationen zueinander zieht. Hoch gestresste Einsen können sich sehr wie ungesunde Vierer fühlen: Ihr innerer Kritiker treibt sie zu Gefühlen von Melancholie, Depression und Entfremdung, die bei Vierern ziemlich häufig auftreten. Umgekehrt erkennen sich gesunde und reife Vierer manchmal in der Persönlichkeit des Reformers wieder, weil sie die Disziplin und Mäßigung der Einsen in ihre Persönlichkeit integriert haben.
Das ist aber nicht der Standardzustand. Ein gutes Beispiel dafür, wie grundlegend unterschiedlich beide Typen das Leben angehen, ist, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen: Für Einsen kommt zuerst die Verantwortung, dann das Umgang mit deinen Gefühlen (wenn überhaupt). Vierer hingegen finden, dass sie zuerst ihre Gefühle klären müssen, bevor sie sich um ihre Verantwortlichkeiten kümmern können.
Es stimmt, dass beide perfektionistisch und kritisch gegenüber sich selbst und anderen sein können. Aber Vierer werden gereizt, wenn Dinge sich nicht richtig anfühlen – wenn es ihre ästhetischen oder persönlichen Empfindlichkeiten verletzt –, während Einsen kritisch werden, wenn Dinge einfach nicht „so sind, wie sie sein sollten“.
Ein letzter Punkt, der die beiden Typen klar unterscheidet: Wenn Vierer gereizt werden, ziehen sie sich zurück und brechen die Kommunikation ab. Wenn Einsen wütend werden, konfrontieren sie dich mit ihrer Meinung, weil sie die Dinge in Ordnung bringen wollen.
Das Einzige, was seltener passiert, als dass sich Einsen und Sechser selbst falsch einschätzen, ist, dass sie von anderen miteinander verwechselt werden. Der einzige Grund, warum das passieren kann, ist, dass beide Typen Pflichterfüllung und korrektes Verhalten über Entspannung und die Berücksichtigung ihrer eigenen Bedürfnisse stellen. Dieses Gefühl von „sollte“ und „muss“ kommt jedoch aus sehr unterschiedlichen Gründen. Werfen wir also einen kurzen Blick darauf.
Die einfachste Art, die beiden auseinanderzuhalten, ist folgende: Durchschnittliche Sechser sind überwiegend reaktiv, während durchschnittliche Einser überwiegend proaktiv sind. Sechser neigen dazu, entweder zu abhängig und pflichtbewusst oder übermäßig rebellisch und trotzig zu sein. Beide Reaktionen stammen aus ihrer unaufgearbeiteten Beziehung zu Autoritätspersonen und einem gewissen Mangel an Vertrauen in ihre eigene Stärke. Ihr Pflichtgefühl kommt daher, dass sie sich sicher fühlen möchten. Einsen sind das Gegenteil: sehr selbstkontrolliert, unabhängig und entscheidungsfreudig. Sie haben sehr klare und starke Überzeugungen und scheuen sich nicht, diese kundzutun. Ihr Pflichtgefühl kommt also aus einer anderen Quelle: sicherzustellen, dass sie alles richtig gemacht haben.
Das Einzige, was seltener passiert, als dass sich Einsen und Sechser selbst falsch einschätzen, ist, dass sie von anderen miteinander verwechselt werden. Der einzige Grund, warum das passieren kann, ist, dass beide Typen Pflichterfüllung und korrektes Verhalten über Entspannung und die Berücksichtigung ihrer eigenen Bedürfnisse stellen. Dieses Gefühl von „sollte“ und „muss“ kommt jedoch aus sehr unterschiedlichen Gründen. Werfen wir also einen kurzen Blick darauf.
Die einfachste Art, die beiden auseinanderzuhalten, ist folgende: Durchschnittliche Sechser sind überwiegend reaktiv, während durchschnittliche Einser überwiegend proaktiv sind. Sechser neigen dazu, entweder zu abhängig und pflichtbewusst oder übermäßig rebellisch und trotzig zu sein. Beide Reaktionen stammen aus ihrer unaufgearbeiteten Beziehung zu Autoritätspersonen und einem gewissen Mangel an Vertrauen in ihre eigene Stärke. Ihr Pflichtgefühl kommt daher, dass sie sich sicher fühlen möchten. Einsen sind das Gegenteil: sehr selbstkontrolliert, unabhängig und entscheidungsfreudig. Sie haben sehr klare und starke Überzeugungen und scheuen sich nicht, diese kundzutun. Ihr Pflichtgefühl kommt also aus einer anderen Quelle: sicherzustellen, dass sie alles richtig gemacht haben.
Wenn du auch nur ein wenig mit diesen beiden Typen vertraut bist, wirst du zustimmen, dass es fast unmöglich ist, sie zu verwechseln. Siebener, mit ihrer unbeschwerten, spontanen und sorglosen Einstellung, sind einfach schwer mit den kontrollierten, prinzipientreuen und ordentlichen Einsen zu verwechseln. Ja, beide haben oft eine starke Vision und das Gefühl, andere Menschen von ihrem Weg überzeugen zu müssen, aber sie tun dies auf sehr unterschiedliche Weise. Wo Siebener optimistisch und mit großen Augen durch die Welt laufen, sind Einsen reine Realisten – und daher weniger überrascht (aber immer noch genervt), wenn sie von anderen enttäuscht werden.
Und ja, einige Siebener mögen sich als „Perfektionisten“ sehen – und sich daher für Einsen halten. Aber sei dir sicher, es gibt einen großen Unterschied zwischen der Art von Perfektionismus, bei der dich ein falsch gesetztes Komma in einem ansonsten fehlerlosen fünfzigseitigen Aufsatz eine Woche lang quält (Typ Eins), und der Art von Perfektionismus, wo du ein wenig frustriert davon bist, weil du ein wenig zu viel Zucker in deinen Daiquiri getan hast (du errätst, wer).
Diese Verwechslung kann tatsächlich ziemlich oft passieren, obwohl es viel wahrscheinlicher ist, dass sich Einsen als Achter sehen als umgekehrt. Du wirst gleich sehen, warum.
Einsen und Achter teilen sich nicht nur dieselbe Gruppe, sondern auch einige ähnlich aussehende Verhaltensweisen: starke, willensbasierte Entscheidungsfindung, handlungsorientierte Lebensweisen, und vor allem ein starkes Gerechtigkeitsempfinden.
Dieser letzte Punkt zeigt jedoch am deutlichsten, wo sich Einsen und Achter grundlegend unterscheiden: Einsen sehen Gerechtigkeit als moralisches Prinzip, das aufrechterhalten werden muss, und denken viel darüber nach, wie man alle fair und gleich behandeln kann – deshalb sind sie so gute Richter, Anwälte und Reformer: Sie sind großartig darin, das logisch unanfechtbare Argument zu finden, warum ihre Position die moralisch richtige ist.
Achter hingegen denken nicht viel über Gerechtigkeit als abstraktes Prinzip nach. Stattdessen können sie es einfach nicht ertragen, zu sehen, wie die Schwachen auf der Straße schikaniert werden. Sie denken selten in allgemeinen Begriffen über Gerechtigkeit für alle nach, sondern in konkreten Handlungen: der Schutz ihrer Familie, ihrer Freunde, ihre Gruppe – nicht, indem sie sie mit dem moralisch richtigen Argument überzeugen, sondern durch reine Willenskraft.
Das ist der Grund, warum sich einige Einsen gerne als Achter sehen würden: Sie besäßen gerne die natürliche Autorität und Aggressivität der Acht. Nicht, dass Einsen keine großartigen Führer sein können. Aber der wirklich aggressive Typ – derjenige, der durch reine Stärke dominiert, nicht durch das moralische Übergewicht – ist nunmal Typ Acht.
Wie bei allen Typen, die im Enneagramm nebeneinander liegen, geht es bei Einsern und Neunern nicht so sehr um eine Verwechslung als um die Frage, welcher Typ der Haupttyp und welcher ein Flügel ist. Da wir an anderer Stelle ausführlicher über Flügel sprechen, geht es hier nur den Hauptunterschied zwischen den beiden Typen.
Während beide Typen ein Gefühl des Idealismus und ein Unbehagen mit ihrem Ärger teilen, unterscheiden sich Neuner deutlich von Einsen durch ihre Zurückhaltung, Konflikte einzugehen. Die Aufrechterhaltung inneren und äußeren Friedens ist ihnen wichtiger, als Recht zu haben. Bei Einsen ist es umgekehrt: Prinzipien kommen immer zuerst, selbst wenn es einen Streit riskiert. Eigentlich ist das alles, was hier gesagt werden muss. Natürlich gibt es noch weitere Unterschiede, aber das sollte ausreichen, um die beiden Typen klar voneinander zu trennen. Frag dich einfach selbst, was dir wichtiger ist.